Werfen wie ein Mädchen, Bildhauer*innen lieben es, Steine zu „(ent)werfen“

Titel: Kosmische Ordnung

bildhauer*innenatelier im freien Körnerpark neukölln  Juli 2021

1.08m x 0.82m x0.38/0.01m

Input/Diskussionsgrundlage

Iris Marion Young (1949-2006) war eine Politikwissenschaftlerin und Feministin mit Fokus auf soziale Differenzen und gelebte Gerechtigkeit. Eines ihrer meist-zitierten Essays trägt den Titel: Werfen wie ein Mädchen. Erstmals veröffentlicht im Jahr 1980, Sie rezitiert Young den Neurologie, Psychiater und Philosophien Erwin Straus. Sie schreibt:

Erwin Straus stolpert bei der Diskussion der grundlegenden Bedeutung der lateralen Raumausdehnung, die eine einzigartige durch die aufrechte menschliche Haltung hervorgebrachte räumliche Ausdehnung darstellt, über den »bemerkenswerten Unterschied in der Art des Werfens bei den beiden Geschlechtern«. Um dies zu belegen, führt er eine Untersuchung und Photographien junger Mädchen und Jungen an und beschreibt den Unterschied folgendermaßen:

»Das fünfjährige Mädchen nutzt den lateralen Raum überhaupt nicht. Sie streckt ihren Arm nicht seitwärts aus; dreht ihren Rumpf nicht; bewegt ihre Beine nicht, sie bleiben nebeneinander stehen. Alles, was sie tut, um den Wurf vorzubereiten, ist, den rechten Arm nach vorne in die Horizontale zu heben und den Unterarm nach hinten in eine nach vorne gebeugte Position zu bringen … Der Ball fliegt ohne Kraft, Geschwindigkeit und exakte Zielgebung los … Bereitet ein Junge desselben Alters einen Wurf vor, so streckt er seinen rechten Arm seitwärts und nach hinten aus; nimmt den Unterarm zurück; dreht, wendet und beugt den Rumpf; stellt den rechten Fuß zurück. Aus dieser Position heraus vermag er seinen Wurf mit der Kraft fast des ganzen Körpers zu unterstützen…Young zufolge ist diese Beobachtung nicht auf phänotypische Unterschiede wie Muskelkraft zurückzuführen. Sondern darauf, dass die Frau sich selbst als Objekt sieht und gesehen wird – in einer sexistischen Gesellschaft. Eine solche trage dazu bei, dass Frauen in der Konsequenz der mangelnden Übereinstimmung ihrer Existenz als Subjekt und Objekt körperlich behindert seien. Grundlegend zum Verständnis von Youngs These sind Beauvoirs Ausführungen zur »Situation« der Frau, die historisch, kulturell, sozial anders geprägt ist, als die des Mannes. Aus dieser von der Kindheit an erlebten Andersartigkeit ergibt sich eine geforderte, gefühlte und gelebte »Immanenz« der Frau, die auch S. Beauvoir vielfach belegt. Weitere Informationen dazu auf der Seite:

https://dajolens.de/blog/werfen-wir-ein-maedchen

Bilderreihen zur Wurftechnik von Frauen Eadward Muybridge, Pionier der Serienfotografie, 19. Jahrhundert .

In dem Werk Throwing Like a Girl: And Other Essays in Feminist Philosophy and Social Theory (1990) geht Young auf feministische Sozialtheorien und die weibliche Körpererfahrung ein, wobei die Essays Themen wie Frauenbewegungen, Schwangerschaft, Kleidung und den weiblichen Körper beinhalten (vgl. Young 1990). Die Essays rufen Fragen über Frauen und Bürgerschaft, die Verbindungen von Kapitalismus und Frauenunterdrückung und die Unterschiede zwischen einer feministischen Theorie, die Unterschiede zwischen Frauen hervorhebt und einer, die von einer gender-neutralen Menschlichkeit ausgeht hervor.

 

https://wp.uni-oldenburg.de/politische-philosophinnen/iris-marion-young/

Herkunft: Namibia

Rohdichte: 2,65 kg/dm³

Wasseraufnahme: 0,4 Gew.-%

Biegefestigkeit: 16,2 N/mm²

Druckfestigkeit: 179,8 N/mm²

Härte: 5,5 – 6

Namibia Sodalith

Terasse vor der Orangerie

Körnerpark / Fachbereich Kultur Neukölln


Gästebuch

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Bis weit ins Mittelalter wurde der Sodalith als Heil- und Schutzstein verehrt.

Sodalith ist ein Mineral aus der Gruppe der Foide. Diese Mineralien kommen in sehr basischen bis ultrabasischen Gesteinen vor, wenn der Kieselsäuregehalt nicht mehr ausreicht, um zusammen mit Aluminium, sowie Natrium oder Kalzium Feldspate zu bilden. Eine andere Bezeichnung ist „Feldspatvertreter“. Der Name Sodalith setzt sich aus dem lateinischen Wort „Soda“ (Natrium) und dem griechischen Wort „Lith“ (Stein) zusammen. Nur noch selten wird der Stein Alomit oder Sodastein genannt.

Die alten Griechen verehrten den Sodalith als Schutz- und Heilstein und glaubten, dass er seinem Träger bei der Entfaltung seiner musischen Neigungen behilflich sei. Daher trugen viele Maler, Bildhauer und Sänger diesen Stein immer bei sich. Auch die Römer sprachen dem Stein magische Eigenschaften zu. Diese Tradition hielt sich bis ins Mittelalter. Dann geriet der Sodalith für einige Jahrhunderte in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert wurde er als Heil- und Schmuckstein wiederentdeckt. Fundorte sind unter anderem Kanada, Namibia und Russland.

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2. Arbeitsphase mit Marmor RAW-Form

 

Titel: innerer Zusammenhang, freie organische Form